/M.F.
Pflegeexperte am Komptenzzentrum Palliative Care

Aso ich dänke halt mir händ — aso ich gseh das halt so chli imene entwickligsgschichtliche Kontext, oder, früehner isch so das ‹Memento mori› isch ja ganz wichtig gsi, aso s’gitt ja so ganz vill Kulture wo… zum Biispiil früehner au ide Schwiiz, do hät mer uf d’Hochzit hät mer s’Totehämd übercho – und d’Lüt händ eigentli scho hüffig ihr Sarg dehei gha, dä händs eifach anderscht gnutzt, entweder als Büecher- oder als Wiigstell oder als Chleidertrueh – s’hät sogenannti Tischsärgli gäh wo irgendwie ide Wohnig ufgstellt hät zum sichtbar mache vom Tod, bzw. ebä das ‹Memento mori›, oder. Ich dänk das isch voll presänter gsi. Und dänn häts halt e Zit gäh, vorallem nachem zweite Welt­-chrieg, wo ja die ganzi Technisierig eigentlich so boomt hätt. Wo ja all die unglaubliche Grät und so entstande sind. Ide Spitäler sind die erschte Intensivstatione entstande. Me hätt eigentlich – d’Medizin hät vorallem so, ich säg jetzt mal idä 50er, 60er, 70er Jahr bis wiit id 80er Jahr inä, hät mer ide Medizin ja eigentlich s’Ziil – gha, dass de Tod nöd dörf passiere. Oder dass de Tod nöd Bestandteil isch… das d’Medizin eigentlich gäg de Tod es Mittel findet. Und wänn sie über de Teich gönd nach Amerika, da gits ja sone ganzi Bewegig wo ja die Verstorbene… die wos sich chönd leischte, dä ganzi Körper i so flüssigem Stickstoff tüüfchüehled – und die wo sichs nöd so chönd leischte – nur de Chopf ( ähm ) mit de Idee, dases irgendwänn d’Möglichkeit gitt, uf Grund vo allne Fortschritt… aso da wird ächt gforscht dra… ob mer quasi es ewigs Läbe chönnti möglich mache. — Ich glaub es isch e kollektivi Verdrängig — es isch villicht au nöd es würklichs Läbe – will wänn Sie mit Mänsche redäd wo voll im Läbe stönd, wo ganz bewusst ihres Läbe au gnüssed, chönd Sie ide Regel au ganz guet übers Sterbä und dä Tod redä. — Aber ich glaub ebä, de Tod verdränge heisst für mich au nöd würklich zläbe.
«Ich glaub es isch e kollektivi Verdrängig – es isch villicht au nöd es würklichs Läbe. Will wänn Sie mit Mänsche redäd wo voll im Läbe stönd, wo ganz bewusst ihres Läbe au gnüssed, chönd Sie ide Regel au ganz guet übers Sterbä und dä Tod redä.»

Antworten der anderen Personen

/R.G.
Bestatter. Familienvater.

«Obwohl mer immer so locker seit : «Ja, es isch doch klar, de Tod ghört doch is Läbe. Das weiss me doch.» Er isch ebe wückli nöd bi eim sälber im Läbe. Und das isch das, wo’s au so schwer macht. Will me am Tod kein Platz git, bi sich sälber.»

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