/K.H.
Pfarrerin und Sterbebegleiterin. Mutter von fünf Kindern.

Warschinli, aso gseit hät me ja mal, dass d’Seel drü Tag bruchi bis sie sich ganz vom Körper glöst hät, je nach Kulture isch das verschiide, aber ich nimme a so vom, vo de Grundidee hät das scho öppis. Das me s’Gfühl hät, ja, me bhaltet de Mänsch wo Teil vonere Gmeinschaft gsi isch no i dere Gmeinschaft damit sich au alli chönnd vo ihm verabschide, wo das gern wännd. S’git Mänsche die wänn das nöd, die wännd kein tote Mänsch gseh, will Toti ja au immer es Tabu bedütet händ, aso Verunreinigung, wenn me ide Nöchi vome Tote isch. Au wider je nach Kultur, und das händ mir mengmal ebe schono i eus drin. Aber im Grund findis öppis ganz schöns, wänn mer wückli – öpper wo langi Zit, oder au churzi Zit Teil vonere Gmeinschaft gsi isch, i dere Gmeinschaft cha verabschidet werde. Drum – ich finds immer schön, wänn öpper seit : ‹‹ich wott min Maa oder mini Mueter oder wer au immer – na e Nacht, oder wos gaht au länger, – drü Täg dehei bhalte und ufbahre››. Das findi öppis sehr schöns. Das händ mir bi eus chli verlore, da ja de Grossteil vode Mänsche in Spitäler stirbt, wo me das eifach schlicht nöd chan, rein vode Möglichkeite her nöd. Drum wür ich scho es Plädoyer halte defür, so guet -will wenn me d’Mänsche frögt duss uf de Strass, fascht alli säged : ‹‹ich wett dehei sterbä››. Und d’Diskrepanz dezue, dass die wenigschte dehei sterbäd isch eigentlich riesig und ich meinti, dass mers vill meh chönnti tatsächlich – und es wird au wider Bestrebige gäh, will d’Gsundheitschoschte derart explodiered – das mer vermehrt Mänsche würkli palliativ dehei begeleitet. Miteme Minimum a Ufwand vo, vo Schmerzmittel wos dänn nötig isch und öpper dehei sterbä laht – us dem Grund ; i dere Gmeinschaft hani gläbt, us dere use gang ich… wohi au immer. Finds schön wänn mers chan.

Antworten der anderen Personen

/R.G.
Bestatter. Familienvater.

«Mir sind hüt inere Zit, wo mir eigentlich relativ schnell [ … ] d’Abhandlig id Wäg gleitet wird. Es Bispil : Es lütet öpper am Notfallarzt a : ‹sie, ich glaube mit mim Maa stimmt öppis nöd.› Dä Notfallarzt chunnt, stellt de Tod fescht. [ … ] Dänn macht er es Chrüzli ‹natürliches inneres Geschehen› und seit : ‹ich tuen grad organisiere, dass ihre Maa abgholt wird.› – Die Frau hät aber villicht no gar nöd realisiert, dass dä Maa gstorbe isch…»

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/M.F.
Pflegeexperte am Komptenzzentrum Palliative Care

«Dä Tod isch ja öppis völlig Irrationals. Die meischte Lüt chönd sich das nöd eso konkret vorstellä, was dä Tod eigentli isch. Und wänn Sie öppert chönd ufbahre, und dä Lichnahm länger präsent isch – dänn händ Sie erschtens mol vill Zit mit däm Lichnam zverbringä, sich vo däm z’verabschidä und dä Tod wird wortwörtlich begriffbar.»

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