/S.v.B.
Schulleiterin. Dreifache Mutter. Von Brustkrebs Betroffene.

Zum Abschiid näh. Zum realisiere das die Person wirgglich tot isch. Und ich ha das jez jo drei Mol gseh. [ … ] Und ich han gfunde das hett sehr sehr gholfe zum gseh – wie… wie denn dä Körper eigentlich nur no e Hülle isch. Und denn au ralisiere : jo, jez isch die Person ih däm Sinn weg. De Prozess hilft, wenn das chasch mitverfolge. Und für mi müen jez das nid drei Tag si, sondern das sind die paar Stund nachm Stärbe. Und denn gitts no die gängig oder, jo,… halt au die Regle das mer seit das au de Toti brucht Ziit zum chönne go. Und dört bim Mami hani das no ihdrügglig gfunde. Sie isch jo scho tot gsi wo mir cho sin und denn hämmer no gwartet bis d’Babs cho isch und bis dr Unkle Gerhardt cho isch us Magglinge… das isch no e relativ längeri Sach gsi bis die denn do gsi sin… und denn hämmer denn no so zäme besproche was mache mr jez und so und hänn denn alli Hunger becho. Und hänn denn beschlosse öpis go ässe. Mir hänn denn so gfunde : ‹‹hm, kömmer jez die eifach ligge loh ( ? )›› Und sie isch wirgglich so uf dem Bett gläge und ich han immer s’Gfühl gha, die schwätzt jez denn scho hinde füre so «mache mir jez au mal e Kaffi» oder so. Weisch wirgglich so. Und denn hämmer gfunde, doch jez göhn mr, mir hänn Hunger, hänn es Kerzli anegstellt, ahzündet und sind denn go Zmittag essä ins Streuli. Wo mr zrugg cho sind isch sie weg gsi. Und das isch wirgglich ganz ihdrügglich gsi. Eifach de Underschiid z’mergge. [ … ] Und ich weiss no ich han döt ahglüte, dem Bestatter, und denn het sie gseit : ‹‹mir chömme sofort››. Und denn han ich dere gseit : ‹‹nenei, mi müend jez no go Zmittag esse››, und denn hett die so saublöd toh und het so gseit gha : ‹‹jo nei, aber sie wüsse jo, gälle si, nid z’lang››, und so. Und denn han ich gseit : ‹‹sie, anderi Kulture hänn ihri Lüt drei Tag lang bi sich deheim ufbahrt, do wird jez sicher nüt passiere wenn mir jez no zwei Stund göhn go Zmittag ässe››. Das isch no verruggt gsi, oder… selbscht die Bestattere het dört denn so drängt, oder ( ? )

Antworten der anderen Personen

/R.G.
Bestatter. Familienvater.

«Mir sind hüt inere Zit, wo mir eigentlich relativ schnell [ … ] d’Abhandlig id Wäg gleitet wird. Es Bispil : Es lütet öpper am Notfallarzt a : ‹sie, ich glaube mit mim Maa stimmt öppis nöd.› Dä Notfallarzt chunnt, stellt de Tod fescht. [ … ] Dänn macht er es Chrüzli ‹natürliches inneres Geschehen› und seit : ‹ich tuen grad organisiere, dass ihre Maa abgholt wird.› – Die Frau hät aber villicht no gar nöd realisiert, dass dä Maa gstorbe isch…»

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/M.F.
Pflegeexperte am Komptenzzentrum Palliative Care

«Dä Tod isch ja öppis völlig Irrationals. Die meischte Lüt chönd sich das nöd eso konkret vorstellä, was dä Tod eigentli isch. Und wänn Sie öppert chönd ufbahre, und dä Lichnahm länger präsent isch – dänn händ Sie erschtens mol vill Zit mit däm Lichnam zverbringä, sich vo däm z’verabschidä und dä Tod wird wortwörtlich begriffbar.»

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