Me will sich mit dem Thema nöd usenandsetze, will eigentlich weiss jedermann, de Tod chunnt, aber wenn ich mich mit dem Thema befass, denn muen ich mich ja üssere dezue, muess Wort finde und das isch sehr sehr schwirig. Im Prinzip Gfühl i Wort fasse. Und au – ich denk für sich selber – mit em Gedanke befasse ; was passiert wenn ich chrank bi, was passiert wenn ich ide Sterbephase bi, wie chan ich mich verhalte, wie gaht d’Umwelt mit mir um und alles was ich nöd weiss – seit me ja au – macht mi nöd heiss – und ich glaub au, ganz vill Lüt tüend das eifach uf d’Siite legge. Obs ihne guet gaht debi ( ? ), das weiss ich nöd. Aber ich merk, wenn ich mit Lüt red, oder sogar mitem Partner, dä will das eigentlich gar nöd wüsse. Und er wills nöd wüsse würi säge und er wills nöd mit mir bespräche. Tendentiell gsehn ich aber, dass meischtens Fraue – vill offner sind und sich die Gedanke mached und d’Manne eifach so Scheuklappe ahänd. Ich bezwifle, dass es ihne besser gaht – de Manne, wenns nöd drüber redet – aber äh, da tuesch öppedie total ane Wand ane redä, wenn das wetsch thematisiere. — Villicht isch das aber au eher no e Frag vo üsere Generation – weisses nöd – wenn ich eso lueg, jetzt so dich alueg *lacht* oder ich chönnt mir jetzt vorstelle – min Sohn – das mer mit dem da drüber chönnt redä, als junge Maa. Aber ich denk es git au i dere Generation en huufe Lüt, wo das nöd wännd thematisiere – und i üsere Generation, aso so 60/ 70-Jährigi ( ääh ) wüsst ich nöd mit wem ich jetzt so offe und ehrlich chönnti drüber rede und wo mir au Antwort gäbt.
/K.H.
Pfarrerin und Sterbebegleiterin. Mutter von fünf Kindern.
«Wills halt doch öppis Findlichs hät und me laht eigentlich lieber das wäg im Läbe, wo, wo bedrohlich isch, wo eim öppis nimmt, wo me gern wett feschthebe.»