/R.G.
Bestatter. Familienvater.

Mich überhaupt nöd. Vorallem isch eusi Ufgab als Bestatter, isch eusi Ufgab religionsneutral zsi. Mir händ sovill verschideni Kulture und es git sovill verschideni Vorstellige, dases gar nöd drum gaht, wie er mich beiflusst, sondern, dass ich mich dem muess herägäh wo für die Angehörige und für die Verstorbene stimmt. Drum sind eusi, eusi Ufbahrigsrüüm sind religions­neutral. Will die Verstorbene, will mer den wie das Ufbahrigszimmer sälber chan gestalte. Und wenns jetzt halt öpper isch wo mit Räucherstäbli de Seel hilft chönne zgah, denn dörfeds Räucherstäbli ufstelle und azünde. Und wänns jetzt halt öpper isch, wo s’Gfühl hät’s brucht ähm s’Chrütz mitem Jesuskörper dra, denn dörfeds das Chrütz mitem Jesuskörper bringe. Und wenns jetzt halt öpper isch, wo s’Gfühl hät, euses Verstorbnige muess jetzt ganz im wiise Lintuech igwicklet si, me chan das nümme aluege, denn mached mer halt das… für mich persönlich – ääh – isches ebe eifach so, dases… für mich gits e universelli Läbensenergie und ichglaub das isch eifach – dere universelle Läbensenergie cha mer wie eifach nöd, nöd, nöd dem so säge, sondern dem seit me denn ebe Gott – und für die einte isches Allah und für die andere isches – und so chömed denn halt au die verschiedene Vorstellige vo dene Religione… und da – da bin ich halt für mich inere neutrale Position. Und wenn öpper s’Gfühl hät, jetzt isch min Maa bi Allah und isch guet ufghobe, ja, dänn isch er bi Allah und guet ufghobe und das isch okay oder. Dänn muess ich nöd cho und säge : «Ja Allah ( ? ) und aso…» …im grundgno wichtig isch dass d’Lüt s’Gfühl händ, er sig det wo er isch. – Aber s’git gwüssi Sache wo – gwüssi Ritual wo me händ us de Religion use, wo mir wie nöd chönd tolleriere. Da gits eis Bispil : Mir händ e Familie gha, die händ i relativ churzer Zit drü Todesfäll hinderenand gha. Das heisst, i ihrem Heimatland bedütet das, dass uf ihrer Familie en Fluech lit, aso en böse Geischt. Und zum de bös Geischt wider besänftige münd si i ihrem Land quasi mitem letschte, mitem dritte Todesfall es läbigs Huehn mitopfere. Und das isch denn bi eus d’Frag gsi, ob sie chönned es läbigs Huehn chönned mitverbränne. Damit quasi de Fluech vo ihne gno wird. Und da hät me ganz klar gseit : gaht nöd. – Ich han ihne dänn de Vorschlag gmacht, sie sölled es Poulet hole, sie sölled ufeme Buurehof Hüehnerfädere hole, dass sie d’Symbolik eifach händ. Aber es läbigs Huehn mitverbränne, mitem Verstorbnige mitihäschere, das – das gaht nöd. Da, da, das laht euses Tierschutzgsetz nöd zue, das laht au mis Herz, mis Gfühl wie nöd zue. Will ich, ich bi nöd i dere, nöd i dem Ritual dehei. Ich, ich fühl mich nöd guet mit sottige Bluetopfer – und und, und bi ihne isch das eifach so, das isch ja bi dene wilde Stämm ja au so. Die bringed ihri Bluetopfer für die Geischter und Götter und was au immer. – Und dänn hämmers dänn aber schlussäntli eso de Kompromiss chönne mache, das mer jetzt s’Verstorbnige wie tuet ihäschere – sie nämed ja dänn d’Urne und d’Äsche vo de verstorbnige Person mit i ihres Land und tüends det bisetze und mached dänn quasi das – das Bluetopfer. Eso quasi, me macht d’Versöhnig im eigene Land wänn er wider wie dehei isch oder – und dänn isch das okay gsi. Ja, ja. [ … ] Ja aso es beiflusst mich meh, dass ich eifach uf das igah, was ich atriff – oder wänn öpper us de indische Kultur eso en Talar oder was au immer e so e speziells Chleid hät – und dänn muess das no speziell agleit si, dänn tüend mir eifach mithälfe, aber ich weiss jetzt nöd gnau wie mer e Frau – äh – i foif Meter Stoff tuet ihwickle, dass dänn das richtig isch. Aber das weiss d’Familie- dänn tüend mir eifach so quasi mithälfe dä Körper z’bewege, dass d’Familie die Schlinge und all das chan mache, dass die Frau nachether eso ibettet im Sarg lit, dases für d’Familie stimmt, oder.

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